Der 25. Mai steht im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt für einen meiner liebsten Anlässe überhaupt. Denn dieses Datum begehen seit 2001 nicht nur Fans des Per Anhalter durch die Galaxis als den sogenannten Towel Day (dt. Handtuch-Tag). Was es damit auf sich hat und warum dieser dem leider viel zu früh verstorbenen Douglas Adams (11. März 1952 – 11. Mai 2001) gewidmete Ehrentag einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Welttage verdient, soll im vorliegenden Beitrag erzählt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wer hat den Towel Day ins Leben gerufen?
- 2 Wann ist Handtuchtag?
- 3 Weshalb fällt der Towel Day auf den 25. Mai?
- 4 Per Anhalter durch die Galaxis: Von Handtüchern und einem intergalaktischen Standardwerk
- 4.1 Die Entstehungsgeschichte des Per Anhalter durch die Galaxis
- 4.2 Die Zahl 42 – letzte Antworten und nochmals Handtücher
- 5 Weitere Informationen und Quellen zum weltweiten Towel Day am 25. Mai
Wer hat den Towel Day ins Leben gerufen?
Im Gegensatz zu vielen anderen hier versammelten Beiträgen aus dem Kalender der literarischen Feiertage gibt es im Falle des Towel einige sehr konkrete Hintergrundinformationen über seine Ursprünge. Aber der Reihe nach.
Beginnen wir mit den Initiatoren. Versucht man der Sache auf den Grund zu gehen, so findet sich in den Untiefen des Web-Archivs der WaybackMachine tatsächlich ein Posting aus dem Open Source Forum Binary Freedom, welches am 14. Mai 2001 unter dem Titel Towel Day: A Tribute to Douglas Adams die Idee eines Tributes für den kurz zuvor verstorbenen Autoren vorschlägt (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten).
Gepostet wurde dieser Beitrag von einem User namens Clyde, wobei hier davon auszugehen ist, dass es sich um D. Clyde Williamson, einem der Staff Writer des Forums.
Infolge dieses Aufrufs registrierten die Macher des Forums um Chris Campbell am 22. September 2001 die heute noch aktive Domain towelday.org, die als die zentrale Anlaufstelle rund um diesen Gedenktag fungiert (siehe weiterführende Links unten).
Wann ist Handtuchtag?
Seit 2001 feiern Fans des britischen Autors Douglas Adams den intergalaktischen Handtuchtag (engl. Towel Day) traditionell immer am 25. Mai. Damit fällt der Handtuchtag in den kommenden Jahren auf die folgenden Wochentage:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2024 | 25. Mai | Samstag |
2025 | 25. Mai | Sonntag |
2026 | 25. Mai | Montag |
2027 | 25. Mai | Dienstag |
2028 | 25. Mai | Donnerstag |
2029 | 25. Mai | Freitag |
2030 | 25. Mai | Samstag |
2031 | 25. Mai | Sonntag |
2032 | 25. Mai | Dienstag |
2033 | 25. Mai | Mittwoch |
2034 | 25. Mai | Donnerstag |
Weshalb fällt der Towel Day auf den 25. Mai?
Anders als zu erwarten, gibt bei der Wahl des Datums allerdings keinen konkreten historischen Bezug. Nach Adams plötzlichem und unerwartetem Tod im Jahre 2001 suchte die weltweite Fangemeinde nach möglichen Kalendertagen für einen passenden Gedenktag mit Bezug zum Leben bzw. Schaffen des britischen Autors.
Potenzielle Kandidaten waren der 11. Februar als 42. Tag des Jahres, Adams‘ Geburtstag am 11. März oder sein Todestag, der 11. Mai. Somit bildete der 25. Mai eine Art Kompromisslösung aus einerseits der Notwendigkeit dem Towel Day eine entsprechende Vorlaufzeit bzw. Möglichkeit zur Verbreitung zu geben und andererseits diesen kuriosen Feiertag möglichst zeitnah nach Adams‘ Tod feiern zu können.
Mit der Zeit hat sich aber der 25. Mai als festes Datum durchsetzen können. Auch wenn es mit dem Release des ersten Star-Wars-Films am 25. Mai 1977 und dem Match It For Pratchett am 25. Mai 2008 zwei ernst zu nehmende Konkurrenten im Geek-Universum gibt und gab. Siehe dazu auch die Beiträge zum internationalen Geek Pride Day (dt. Geek-Stolz-Tag) am 25. Mai und dem US-amerikanischen Sei-stolz-ein-Geek-zu-sein-Tag (engl. Embrace Your Geekness Day) am 13. Juli.
Per Anhalter durch die Galaxis: Von Handtüchern und einem intergalaktischen Standardwerk
Soweit die Vorbedingungen. Was hat es aber nun mit den Handtüchern auf sich? Am 25. Mai sind alle Fans von Douglas Adams, ach Quatsch, eigentlich die gesamte Menschheit – dazu aufgerufen, ein Handtuch bei sich zu tragen. Denn, darf man dem intergalaktischen Standardwerk The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (dt. Per Anhalter durch die Galaxis) Glauben schenken, ist ein Handtuch „so ziemlich das Nützlichste“, was es für Reisen per Anhalter durch Galaxis gibt. Und wer bitte bezweifelt schon die Aussage eines intergalaktischen Standardwerkes?! Ich auf jeden Fall nicht. ;)
Intergalaktisches Standardwerk hin oder her, der Per Anhalter durch die Galaxis ist realiter allerdings eine fünf-bändige Science-Fiction-Geschichte des besagten Autors Douglas Adams, die 1978 zunächst als Hörspielproduktion im britischen Sender BBC Radio 4 ausgestrahlt wurde. Siehe dazu auch die Beiträge zum Welttag des Hörspiels (engl. World Audio Drama Day) am 30. Oktober und dem internationalen Doctor Who Tag (engl. Doctor Who Day oder: TARDIS Day) am 23. November.
Adams veränderte und erweiterte die Kerngeschichte ein Jahr später dann für eine Trilogie in Buchform, deren Teile zwischen 1979 und 1982 erschienen, denen 1984 und 1992 noch zwei weitere Bände folgten. 2009 wurde dann ein sechster Teil publiziert, für den Adams‘ Witwe den irischen Autor Eoin Colfer autorisierte.
Im Folgenden alle bisher erschienen Bände:
- 1979: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch die Galaxis – 1981)
- 1980: The Restaurant at the End of the Universe (Das Restaurant am Ende des Universums – 1983)
- 1982: Life, the Universe, and Everything (Das Leben, das Universum und der ganze Rest – 1984)
- 1984: So Long and Thanks for All the Fish (Macht’s gut, und danke für den Fisch – 1985)
- 1992: Mostly Harmless (Einmal Rupert und zurück – 1993)
- 2009: And Another Thing … (Und übrigens noch was … – 2009)
Die Entstehungsgeschichte des Per Anhalter durch die Galaxis
Neben dem ursprünglichen Hörspiel und den Büchern wurde die Geschichte auch noch für eine Fernsehserie (1981), ein Computerspiel (1984), ein Musical (1997) und schließlich einen Kinofilm (2005) verwendet. Stilistisch verkörpert die gesamte Reihe eine Mischung aus Komödie, Satire und klassischer Science Fiction-Geschichte, deren internationaler Erfolg vor allem auch durch den charakteristischen Humor ihres Autors begründet ist.
Dazu passt auch die Entstehungsgeschichte, die Adams der BBC mit der folgenden Geschichte beschrieben hatte: Während seiner Studienzeit jobbte er als Aushilfe, um sich seine ausgedehnten Anhalter-Reisen durch Europa finanzieren zu können. Die Idee zu Per Anhalter durch die Galaxis sei primär durch die zahlreichen Ratgeber Per Anhalter durch Europa inspiriert worden und habe konkrete Formen angenommen, als nach einem Kneipenbesuch in Innsbruck angetrunken auf einem Acker liegend in die Sterne blickte.
Die Zahl 42 – letzte Antworten und nochmals Handtücher
Ein weiterer Indikator für den Erfolg der Geschichte ist ihr Einfluss auf den Alltag und die Popkultur. Und dieser Einfluss ist größer, als man auf den ersten Blick vermutet. Auffällig ist in diesem Zusammenhang allerdings die große Affinität aus dem IT- und Software-Bereich zum Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, was einerseits auf Adams‘ eigene Technikaffinität zurückgeht, andererseits auch einige Rückschlüsse auf die tatsächliche Leserschaft der Bücher zulässt. ;)
Das diesbezüglich wohl bekannteste Beispiel ist die Bedeutung der Zahl 42, die von Adams als endgültige Antwort auf die bewusst offen gelassene Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ („life, the universe and everything“) beschrieben wird.
Beispiele gefällig? So liefern die semantische Suchmaschine Wolfram Alpha, Google und Apples Sprachsteuerung Siri bei Ein-/Angabe von answer to life, the universe and everything als Ergebnis tatsächlich auch 42. :) Weitere Beispiele zu diesen Referenzen finden sich u.a. im deutschen Wikipedia Eintrag zu Douglas Adams. Und damit kommen wir schließlich dann doch zu der Sache mit den Handtüchern und dem am heutigen 25. Mai begangenen Towel Day.
So kam es dazu, dass seit 2001 am 25. Mai alle Fans des Per Anhalter durch die Galaxis ein Handtuch mit sich tragen. Kurzum, ein Handtuch ist „so ziemlich das Nützlichste“, was es für Reisen per Anhalter durch Galaxis gibt. In Kombination mit der Zahl 42, die Douglas Adams als endgültige Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest (engl.: life, the universe and everything) beschrieben hat und dem Leitsatz Don’t Panic, ist der Reisende gut gerüstet. Zumindest für das Leben und Reisen in unserem Universum(siehe dazu auch den Beitrag zum international gefeierten Tag des Dude (engl. Day of the Dude) am 6. März).
Also, tragt heute ein Handtuch bei Euch und zeigt der Menschheit, dass ein Handtuch so ziemlich das nützlichste ist, was man besitzen kann. Wer mag, kann diesen Anlass natürlich auch mit dem parallel am 25. Mai gefeierten Tag des Weins (engl. National Wine Day), dem peruanischen Dia Del Payaso (dt. Tag des Clowns) oder dem internationalen Wear the Lilac Day kombinieren.
In diesem Sinne: So long, and thanks for all the fish, Douglas! Und Euch einen entspannten Handtuchtag.
Egal, auf welchem Planeten Ihr diesen kuriosen Aktionstag auch begeht.
PS: Don’t Panic!
PPS: 42.
Weitere Informationen und Quellen zum weltweiten Towel Day am 25. Mai
- Der ursprüngliche Forumsbeitrag Towel Day: A Tribute to Douglas Adams vom 14. Mai 2001 auf Binary Freedom Forum – gespiegelt über den WaybackMachine-Eintrag von System Toolbox (englisch)
- Offizielle und ursprüngliche Website des Towel Day: www.towelday.org (englisch)
- WaybackMachine-Eintrag aus dem Jahr 2002 zur ersten Auflage des Towel Day auf towelday.org (englisch)
- Kalendereintrag zum Towel Day am 25. Mai auf checkiday.com (englisch)
- Beitrag zum internationalen Towel Day am 25. Mai auf anydayguide.com (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zu Douglas Adams mit einer ausführlichen Biografie und vielen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)
- Wer noch ein passendes Handtuch sucht, dem/der empfehle ich einen Blick in den DON’T PANIC Towel Shop (deutsch/englisch)
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